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Schadstoffe im Haus – Vorsicht beim Renovieren

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Vorsicht beim Renovieren

Der Traum ist wahr geworden, das neue Haus ist perfekt. Nur noch ein paar Erneuerungen und der Einzug kann beginnen. So weit, so gut, doch es sollte stets bedacht werden, dass sich oftmals in der Bausubstanz giftige Stoffe befinden, beispielsweise Lösemittel, Formaldehyd oder Lacke. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Hände, Augen und Atemwege bei sämtlichen Arbeiten geschützt werden.

Welche Substanzen zählen dazu?
Vor vierzig Jahren waren viele Stoffe noch Standard, heutzutage jedoch werden sie nicht mehr verarbeitet und gehören auf den Sondermüll, beispielsweise Asbest. Dieser Stoff wurde dank der großen Festigkeit, Hitze- und Säurebeständigkeit, Isololationsfähigkeit etc. gern verwendet, um ihn mit anderen Materialien wie Zement zu mischen. Seit 1993 ist Asbest in Deutschland und Europa verboten, da beim Arbeiten damit Fasern frei werden, welche zur Asbestose führen können. Die Folgen können Atemnot, eine eingeschränkte Lungenfunktion und sogar Lungenkrebs sein.

Was gilt es vor dem Kauf von gebrauchten Immobilien zu beachten?
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, auf Schadstoffe spezialisierte Fachleute heranzuziehen. Als Kaufinteressent ist es stets ratsam, sich im Vorfeld abzusichern, damit später keine bösen Überraschungen drohen. Fachfirmen nehmen spezielle Kernbohrungen vor, um beispielsweise zu klären, ob im Bodenaufbau Schadstoffe vorhanden sind. Der Hausbesitzer ist grundsätzlich in der Haftung, daher sollten von der Deponie Wiegescheine, Stempel und Quittungen vorgelegt werden, damit der Auftraggeber auf der sicheren Seite ist.

Hausbesitzer haftet
Auch während der Sanierungsmaßnahmen kann der Besitzer mit dem Thema Schadstoff in Verbindung gebracht werden, beispielsweise beim Fliesen eines Kellerbodens, wenn der Beton mit Teer angereichert ist oder beim Herausnehmen von PVC-Platten, die oftmals mit asbesthaltigem Kleber verarbeitet wurden. Der Gesetzgeber fordert in Bezug auf den Gesundheitsschutz spezielle Anforderungen, zum Beispiel Mundschutz und besondere Arbeitskleidung. Es ist wichtig, dass sich der Hausbesitzer von den Fachbetrieben stets Nachweise über diesen Gesundheitsschutz für die Handwerker zeigen lässt, denn der Hauseigentümer haftet. Eine Ausnahme bildet lediglich, wenn ein Architekt die Bauaufsicht hat.

Schutz bei Renovierungsarbeiten – Bild: www.baucore.com

Formaldehyd
Formaldehyd ist ein weiterer Stoff in vielen Häusern, beispielsweise in Spanplatten, Farben, Lacken, Fertigparkett, Mineralwolle und Isolierschäumen. Ein Verbot gibt es für diesen Stoff zwar nicht, doch es existieren Grenz- und Orientierungswerte für die Raumluft. Bei manchen Menschen kann Formaldehyd zu Allergien, Haut- und Atemwegsreizungen führen. Zudem hat die Weltgesundheitsorganisation Formaldehyd als krebserregend eingestuft. Dank fachkundiger Raumluftmessungen kann die Konzentration des Stoffes geprüft werden.

Sicherheit steht an erster Stelle
Vor dem Start der Baumaßnahmen sind je nach Schadstoff im bewohnten Haus spezielle Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, insbesondere bei Asbest. Der wasserfeste Kaufvertrag schafft Sicherheit. Der Verkäufer sollte garantieren, dass die Übergabe der Immobilie ohne chemische Belastungen erfolgt.

Autor: Sotirios Marinis

Hallo. Hier schreibt Sotirios Marinis. Seit rund 15 Jahren bin ich in der Baubranche tätig. Aufgrund dieser langen Zeit konnte ich mir viele fachliche Kenntnisse erwerben, das ich gerne hier mit Euch teilen möchte…

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