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Ratgeber Bauen und Sanieren

Wärmedämmung mit Holzfaserplatten

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Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts werden Holzfaserdämmplatten beim Bau von Gebäuden verwendet. Die Platten wurden in Nordamerika erfunden und kamen über den Seeweg nach Europa. Zu jener Zeit wurden Holzfaserdämmplatten noch per Hand hergestellt. In den 1980iger Jahren wurde die Holzfaserdämmplatte weiter entwickelt, da der Markt für natürliche und umweltschonende Produkte größer wurde. Zum Glück hat sich das bis heute nicht geändert und deshalb ist die Holzfaserdämmplatte auch im 21. Jahrhundert in so gut wie jedem Haus zu finden.

Die Holzfaserdämmplatte befindet sich in der Außenhülle von Häusern und wirkt dort als Dämmung. Im Winter wird die Wärme im Inneren der Räume gehalten und im Sommer isolieren die Holzfaserdämmplatten gegen die Hitze von außen. Außerdem werden Holzfaserdämmplatten auch im Trockenbau verwendet, um damit Wände und Böden zu konstruieren. Holzfaserdämmplatten bestehen meist zum überwiegenden Teil (ca. 85%) aus Holzfasern, welche aus Sägeresten oder Hackschnitzeln gewonnen werden. Genutzt werden vor allem die Reste von Nadelhölzern, da die eine besonders hohe Qualität der Fasern bieten. Bei der Herstellung der Holzfasern werden je nach Methode (Trocken- oder Nassverfahren) bitumenhaltige Stoffe, Kunstharz und synthetische Textilfasern hinzu gegeben.

Herstellungsverfahren
Beim Nassverfahren werden die Holzreste zunächst mit Wasserdampf und speziellen Mahlscheiben aufgeweicht. Der resultierende Faserbrei wird danach vom Wasser getrennt, welches die Fasern noch beinhalten. Dafür wird ein Durchlauftrockner verwendet, der mithilfe von Druck und Temperaturen zwischen 160° und 220° arbeitet. Am Ende bleibt nur noch ein kleines bisschen Restfeuchte im Holz. Diese Restfeuchte wird durch Walzen ausgepresst und die nun trockenen Fasern werden in die geeignete Form gebracht. Chemische Bindemittel sind bei der Herstellung nicht nötig, da die Inhaltsstoffe im Holz (Lignin, Zucker und Hemizellulose) für die nötige Bindekraft sorgen. Bei der Herstellung von Holzfaserdämmplatten im Trockenverfahren werden nach dem Holzaufschluss, die Fasern direkt getrocknet. Als Bindemittel müssen allerdings Kunstharze verwendet werden, welches aus Polyolen oder Isocyanaten besteht. Im speziellen Tanklager für Isocyanat und Polyole werden diese Stoffe aufbewahrt und dann nach Bedarf zu den Fasern hinzu gegeben. Wie schädlich diese Stoffgruppen für die Gesundheit sind, ist nicht eindeutig, aber Isocyanate verursachen möglicherweise Krebs und manche Polyole verdampfen bei Raumtemperatur, das resultierende Gas ist schädlich für die Atemwege.

Holzfaserdämmplatten zur Wärmedämmung
Holzfaserdämmplatten werden zum einen genutzt als Wärmedämmung für das Dach, die Außenwände, den Fußboden, die Innenwände und in Hohlräumen. Zum Anderen verwendet man Holzfaserdämmplatten zur Schalldämmung. Ob für den Lärm von außen (Flugzeuge, Autos, etc.) oder für den Lärm von Innen wie etwa Trittgeräusche, Holzfaserdämmplatten sind ideal dafür geeignet. Ein großer Vorteil der Dämmplatten ist auch, dass die Faserstruktur für eine optimale Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen sorgt. Unbehandelte Holzfaserdämmplatten können einfach kompostiert werden oder als Brennmaterial verwendet werden, da keine chemischen Mittel verwendet werden.

Autor: Sotirios Marinis

Hallo. Hier schreibt Sotirios Marinis. Seit rund 15 Jahren bin ich in der Baubranche tätig. Aufgrund dieser langen Zeit konnte ich mir viele fachliche Kenntnisse erwerben, das ich gerne hier mit Euch teilen möchte…

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