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RAL-Montage: die „normgerechte“ Montage?

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Wer sich im Bauwesen umhört, wird recht bald auf den Begriff der RAL-Montage stoßen. RAL ist allerdings keine Montageart in diesem Sinne, sondern umschreibt vielmehr eine Montage, die sich an den RAL-Richtlinien zur Ausführung einer Montage orientiert. Da diese viel Spielraum lassen, sollte man sich nicht auf den Begriff der RAL-Montage stützen. Sobald eine Montage sich den Richtlinien der RAL angleicht, wird von einer „RAL-Montage“ gesprochen. Der Begriff wird vor allem auf Montagen von Fenstern und Haustüren angewendet.

Was für Regeln bei so einer Montage beachtet und angewendet werden müssen, ist in den RAL-Montagerichtlinien festgeschrieben. Allerdings handelt es sich dabei oftmals um unverbindliche Definitionen, was bei der jeweiligen Firma und Montage einigen Freiraum lässt. Hört man also vom Hersteller, er biete eine RAL-Montage an, sollte man besser nachfragen, ob diese auch aktuell ist und dem Stand der Energieeinsparverordnung (EnDV) entspricht; wahlweise wird der Begriff vor allem wegen seines guten „Namens“ von vielen Herstellern gebraucht.

Zweck der RAL-Montage ist es, bestimmte qualitative Merkmale zu gewährleisten. Eines der wichtigsten ist eine zuverlässige Abdichtung und ein guter Wandaufbau bei den Schnittstellen und dementsprechend eine dichte Gebäudehülle. Dies dient dem Zweck, die Wand möglichst luftdicht zu gestalten, sodass es später nicht zu einem ungewollten Energie- und Wärmeverlust kommt. Auch die Fugen, die die zu montierenden Komponenten umgeben, müssen gut abgedichtet werden; während der Montage werden diese oftmals nur mit Montageschaum gefüllt. Dieser Schaum ist zwar stabil und dauerhaft „haltbar“, allerdings lässt er Luft und damit Energie durch.

Um auf diese Ziele zuzustreben, haben es sich viele Hersteller vorgeschrieben, statt des Schaums auf Dichtbänder und -leisten zu setzen. Diese füllen, ebenso wie alternativ der Schaum, die Fugen um das später eingebaute Fenster bzw. die Tür. Nachdem diese Maßnahmen am Außen- sowie am Innenrand vorgenommen worden sind, wird der Rahmen eingesetzt und mit der Mauer verbunden. Um das Dichtband oder die -leiste wird dann noch Montageschaum gefüllt, um das Fenster zusätzlich abzudichten.

Da diese Methode sehr umständlich ist, wird statt der herkömmlichen Dichtleisten oder -bänder manchmal auch andere Materialien verwendet, wie etwa Dichtleisten aus Silikon und ähnlichem; diese sind aber in der Regel weniger zuverlässig und können schon nach wenigen Jahren porös werden. Ob sie langfristig wirklich geeignet sind und verwendet werden dürfen, steht noch nicht sicher fest; normgerecht ist sie zwar oftmals nicht, aber bautechnisch dennoch annehmbar.

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