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Ratgeber Bauen und Sanieren

Die zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage

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Eine gute Wärmedämmung von Fenstern und Gebäuden ist optimal, denn hierdurch lässt sich viel Geld und Energie sparen. Allerdings müssen dennoch Feuchtigkeit und Schadstoffe aus dem Gebäude gelangen – und die haben bei einer optimalen Wärmedämmung kaum noch Möglichkeit, aus dem Haus zu gelangen. Wird dann auch noch nicht richtig gelüftet, sind Klimaprobleme im Haus vorprogrammiert. Eine Lüftungsanlage bietet dann Hilfe.

Die wesentlichen Fakten der dezentralen Lüftungsanlage
Die Installation von dezentralen Lüftungsanlagen erfolgt nur in Räumen, in denen tatsächlich ein Bedarf gegeben ist. Das kann im Bad, der Küche oder auch dem Raucherraum der Fall sein. Großer Bauaufwand ist nicht erforderlich und so bietet sich diese Lösung sowohl für Altbaubesitzer als auch Bauherren von Neubauten an. Besonders geeignet ist die dezentrale Lüftungsanlage in Räumen, in denen unangenehme Gerüche und Feuchtigkeit entstehen. Die dezentrale Lüftungsanlage kann nachträglich installiert werden.

dezentrale Lueftungsanlage

Dezentrale Lueftungsanlage geeignet für eine nachträgliche Installation in Altbauten.

Die Funktionsweise der dezentralen Lüftungsanlage
Über einen kleinen Kanal wird das zu belüftende Zimmer mit der Außenluft oder wahlweise einem Abluftschacht verbunden. Innerhalb der Anlage ist ein Ventilator tätig, der wiederum einen Unterdruck im Raum bewirkt und damit die Luft absaugt. Für eine gute Wärmedämmung werden in dieser Anlage verschiedene Abluftklappen eingebaut, die sich erst beim Betätigen der Anlage wieder öffnen. Die Anlage kann über die Raumbeleuchtung oder aber einen CO2-Sensor oder einen Feuchtigkeitssensor aktiviert werden. Die dezentrale Lüftungsanlage ist besonders energieeffizient, denn sie wird nur dann eingeschaltet, wenn Bedarf gegeben ist. Die Zurverfügungstellung von Zuluft erfolgt auf passivem Wege und zwar mittels Lüftungsklappen oder aber Lüftungsschlitzen innerhalb der Türen.

Die Wärmerückgewinnung der dezentralen Lüftungsanlage
Die dezentrale Lüftungsanlage mit ihren Zu- und Abluftanlagen, die den Vorzug haben, auch zur Wärmerückgewinnung eingesetzt zu werden, unterscheiden sich stark von dezentralen Lüftungsanlagen ohne Wärmerückgewinnung. innerhalb der Anlagen können zwischen 70 und 75 Prozent der Energie der Abluft entnommen und dann der Zuluft wieder zugeführt werden. Bei der Wärmerückgewinnung gibt die Abluft die Wärme sofort an die einströmende Zuluft, die noch kalt ist, und erwärmt diese optimal.

inVENTer PAX

Dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung inVENTer PAX

Wichtige Fakten der zentralen Lüftungsanlage
Besonders in luftdichten Gebäuden wie beispielsweise Nullenergiehäusern oder aber Passivhäusern ist die zentrale Lüftungsanlage geläufig, um einen Luftwechsel zu bewirken. Mit dieser Lüftungsanlage kann viel Energie eingespart werden. Die zentrale Lüftungsanlage wird üblicherweise in Neubauten eingesetzt, denn eine nachträgliche Installation in einem bestehenden Altbau bringt sowohl finanziellen als auch baulichen Aufwand mit sich. Die Planung muss für einen optimalen Luftaustausch sorgfältig erfolgen.

Die Hygiene der zentralen Lüftungsanlage
Eine zentrale Lüftungsanlage muss, damit sie einen hygienisch einwandfreien Mindestluftwechsel innerhalb der verschiedenen Räume gewährleistet, zusätzlich zu dem System der zentralen Abluftanlage auch noch eine zentrale Zuluftanlage aufweisen. Diese setzt sich zusammen aus einer zentralen Ventilatoreinheit, die wiederum frische Luft von außen ansaugt. Die Luft wird dann mittels verschiedener Systeme sowohl gereinigt als auch temperiert oder auch ent- oder befeuchtet.

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„Passivhaus-Querschnitt“ von Passivhaus Institutderivative work: MartinThoma (talk).

Die zentrale Belüftungsanlage wird überwiegend für Neubauten genutzt
Generell kommt die zentrale Belüftungsanlage in Neubauten zum Einsatz, weil sie gleichzeitig in der Bauphase mit verbaut wird und um dann ein energiesparenden Lüften umzusetzen. Die zentrale Lüftungsanlage wird überwiegend in Nullenergie- oder aber Plusenergiehäusern oder in Passivhäusern genutzt. Bei zentralen Anlagen wird die Ab- und die Zuluft der einzelnen Räumen über eine zentrale Ventilatoreinheit sowie ein Kanalsystem entweder entnommen oder eben zur Verfügung gestellt. Die Ansteuerung der einzelnen Ventilatoren erfolgt innerhalb dieser Anlagen über Sensoren, die jeweils immer den Zustand der Raumluft registrieren und dann eine Lüftung optimale bedarfsgerecht durchführen. Diese Lösung ist sowohl material- wie auch energieschonend. Die wesentlichen Vorteile der zentralen Lüftungsanlage liegen in der Regulierbarkeit einzelner Räume. Nachteilig sind die hohen Anschaffungskosten, die für diese Anlage aufgrund des hohen baulichen Aufwandes anfallen.

Die Wärmerückgewinnung nicht unterschätzen
Eine optimale Lösung ist sicherlich die dezentrale Lüftungsanlage, die mit Wärmerückgewinnung arbeitet und die Raumluft sofort wieder optimal temperiert.

Autor: Sotirios Marinis

Hallo. Hier schreibt Sotirios Marinis. Seit rund 15 Jahren bin ich in der Baubranche tätig. Aufgrund dieser langen Zeit konnte ich mir viele fachliche Kenntnisse erwerben, das ich gerne hier mit Euch teilen möchte…

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