Bau-Fachwissen

Ratgeber Bauen und Sanieren

Schlecht koordiniertes Lüften führt zu starkem Schimmelbefall

| Keine Kommentare

Der aktuelle Trend geht hin zu gut abgedichteten Fenstern und Türen, die so wenig Wärme wie möglich mehr in die Wohnung hinein- oder hinausströmen lassen. Diese Entwicklung bringt allerdings auch eine auf den ersten Blick unscheinbare Gefahr mit sich: zeitlich schlecht abgestimmtes Lüften, bzw. Lüften zur falschen Zeit, führt oftmals zu übermäßigem Schimmelbefall, der wiederum beachtliche Schäden hervorrufen kann.

Während die meisten Hausbesitzer in den Herbst- und Wintermonaten eine ziemlich klare Vorstellung davon haben, wann man die Fenster am besten öffnet, um frische Luft hineinzulassen – denn tut man es zur falschen Zeit, wird es schnell zu kalt –, wird ein zeitlich gut getimtes Lüften im Sommer oft vernachlässigt; sehr häufig kommt es vor, dass man während den heißen Mittags- oder Nachmittagsstunden ohne weitere Bedenken das Fenster öffnet.

Laut eines Gutachtens des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau e. V. (VQC) kommt dies im Sommer viel zu häufig vor und führt, selbst bei neuen, modern ausgestatteten Häusern, oftmals zu bedeutenden Beschädigungen, die teure Renovierungskosten nach sich ziehen. Da im Sommer die Temperatur im Freien deutlich ansteigt, bleibt die Temperatur innerhalb der Häuser weitestgehend gleich; dafür sorgen dicke Wände, gute Wärme-Isolierungen an Türen und Fenstern und manchmal auch eine Klimaanlage.

Würden die Fenster nun zu so einem Zeitpunkt geöffnet, würde die feuchte, heiße Luft ihren Weg in die wohl temperierten Zimmer finden. Durch die Vermischung der warmen und kühlen Luft kondensiere die Feuchtigkeit und gelange so auf zahlreiche Möbelstücke oder Wände. Wiederholt man diesen Ablauf nun tagtäglich, gibt man dem Schimmel zugleich dauerhaft einen geeigneten Nährboden.

Der Vorstand des VQC empfiehlt deshalb, die Häuser am besten während der Morgen- und Abendstunden zu lüften, wenn die Außentemperatur noch vergleichsweise niedrig sei. Zudem empfiehlt er eine „kurze, aber effektive Stoßlüftung“.

Dasselbe empfiehlt er auch für die Keller: da es dort in der Regel noch kühler ist, solle dort tagsüber am besten überhaupt nicht gelüftet werden. Zudem empfiehlt er, die Luftfeuchtigkeit nie über 60 % steigen zu lassen. Wer Bedenken diesbezüglich hat und sicher sein will, dem empfiehlt er die Anschaffung eines Hygrometers. Solange es aber nicht zu auffälligem Schimmelbefall kommt, sollte es aber reichen, das Lüften geeignet zu koordinieren.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.