Bau-Fachwissen

Ratgeber Bauen und Sanieren

Ist ein Energiesparhaus lohnenswert?

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Wenn Sie einmal vor der Entscheidung stehen, ein ganz neues Haus zu errichten, so gibt es viele Faktoren, die sie berücksichtigen und unterschiedlich gewichten müssen. Ebenso, wie Sie auf eine schöne optische Erscheinung und die Voraussetzungen für eine lange Lebensdauer achten müssen, so zahlt es sich auch für Sie aus, möglichst viel in die Energieeffizienz ihrer künftigen Immobilie zu investieren. Daher lohnt es sich, vorab einen Überblick über die Bezeichnungen zu gewinnen und zu entscheiden, ob sich die höhere Investition auch lohnt. Die Energiestandards KfW40 und KfW60 sind nach der aktuellen EnEV veraltet durch durch die KfW55, KfW70 und KfW100 ersetzt worden – und jeder Bauherr sollte gut erwägen, welchen Standards das eigene Haus entsprechen soll. Es gilt zu bedenken, dass die Heizkosten stetig und immer rascher ansteigen und das eigene Haus auch in 20 Jahren oder mehr noch ohne weitere aufwändige Aufrüstungen möglichst energiesparend sein sollte.

Die Bedeutung der Effizienzhäuser
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Bauherr die Heizkosten in Endenergiezahlt, nicht etwa in Primärenergie: dies bedeutet, dass zusätzliche Einrichtungen wie etwa Pelletofen oder Wärmepumpen die Heizkosten senken; ebenso zahlt sich eine bessere Dämmung aus. Je mehr dieser Faktoren, desto mehr bewegt man sich in Richtung Passivhaus. Auch ist für die Effizienzhäuser wichtig, dass sie mindestens 3-fach-Fenster und Energiespartüren auf Passivhausniveau besitzen – deren Wärmedurchgangseffizient, der sog. u-Wert, sollte über der gesetzlichen Forderung liegen. Wenn diese und noch weitere Faktoren ausreichend kombiniert werden, so konvergieren die Heizkosten immer weiter gegen 0, während der Energieverbrauch etwa gleich bleiben kann im Vergleich zu Standardhäusern.

Die Unterschiede zwischen den KfW-Standards
Ein KfW-Effizienzhaus 70 besitzt eine energetische Mindesteffizienz, die sich nach der Energiesparverordnung richtet: darin sind die Kriterien für modernen, energieeffizienten Hausbau definiert. Das Effizienzhaus 70 darf damnach lediglich 70 % der Energie verbrauchen; bei einem Effizienzhaus 40 bzw. inzwischen 55 sind die Kriterien daher weniger streng. In der Praxis können die finanziellen Einsparungen durch die Energiesparhäuser sehr enorm ausfallen: bei einem Passivhaus muss man im Schnitt 1,- Euro pro Quadratmeter Heizkosten im Jahr bezahlen; bei einem EnEV-Haus beträgt der Kostenunterschied zu einem 14-Quadratmeter-Passivhaus rund 100 Euro pro Monat. Bei einer solchen Summe kann der Kredit auch um 20.000 oder 25.000 Euro höher ausfallen. Zu bedenken ist auch, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau für Passivhausprojekte Kredite von bis zu 50.000 Euro mit wenig Zinsen ausgibt: sie verlangt rund 2 % weniger gegenüber den momentanigen Durchschnittszinsen. Bei KfW 40 Energiehäusern fallen die Kosten übrigens wiederum deutlich höher aus. Bei einer guten Planung kann es sich daher lohnen in etwaige Wärmepumpen und ähnliches zu investieren.

Autor: Sotirios Marinis

Hallo. Hier schreibt Sotirios Marinis. Seit rund 15 Jahren bin ich in der Baubranche tätig. Aufgrund dieser langen Zeit konnte ich mir viele fachliche Kenntnisse erwerben, das ich gerne hier mit Euch teilen möchte…

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